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Anke Lünsmann // Rhinozerosgefäße der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus der Münchner Schatzkammer

Projektbeschreibung

Im Rahmen des Stipendiums soll eine Gruppe Rhinozerosgefäße aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in der Münchner Schatzkammer untersucht werden. Es handelt sich um mehrere Prunkgefäße und einen Tischbrunnen aus dem exotischen Material, die an Wandungen, Schäften, Füßen und Deckeln reich mit reliefierten und rundplastischen figürlichen Schnitzereien versehen sind. Einige der Stücke sind überdies mit silbervergoldeten Fassungen und mitunter auch Edelsteinbesatz verziert.

Die Rhinozerosgefäße stellen hinsichtlich ihrer Provenienz und künstlerischen Qualität keineswegs eine homogene Gruppe dar. Die Verwendung kostbarster Materialien und die aufwändige Verarbeitung weisen sie jedoch als fürstliche Sammlungsstücke par excellence aus. Über ihre künstlerische Herkunft ist bislang nur wenig bekannt. Lediglich diejenigen Fassungen, die Goldschmiedemarken tragen, können einer Werkstatt und einem Produktionszentrum zugewiesen sowie etwas genauer datiert werden. Die bisherigen Zuschreibungen basieren jedoch nicht mehr auf dem aktuellsten Forschungsstand und sind zu überprüfen. Außerdem soll versucht werden, anhand von Vergleichsstücken in anderen Sammlungen zu einer genaueren Einordnung der Objekte auch bezüglich des Rhinozeroshorns zu kommen sowie ausgehend von diesem bedeutenden historischen Bestand einigen allgemeinen Fragen zu dieser Art Objekte nachzugehen: Welches waren die Handelswege und Produktionszentren für das Horn? Gibt es künstlerische Parallelen zu vergleichbaren Materialien wie z.B. dem Elfenbein? Auch formal typologische Fragen oder der kulturhistorische Kontext, in dem das Rhinozeroshorn seine hohe, auch auf magischen Vorstellungen beruhende Wertschätzung erlangte, könnten zu dem Kenntnisstand über die Stücke beitragen.

Kontakt

Prof. Dr. Iris Lauterbach

Team