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Ausstellung // Fonds Wide White Space Gallery

Termindetails

Wann

24.10.2014 um 20:00 bis
02.01.2015 um 21:00

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, nördlicher Lichthof, I. OG, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München

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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte im Rahmen ihrer Förderung für das Projekt „Studienzentrum zur Moderne – Bibliothek Herzog Franz von Bayern“ eine Sachmittelzuwendung gewährt, mit der Anfang 2014 ein 400 Titel umfassender Bestand von seltenen Katalogen und Künstlerbüchern vornehmlich der sechziger und siebziger Jahre aus dem Besitz von Anny De Decker, Antwerpen, akquiriert werden konnte. Deren berühmte Antwerpener Avantgardegalerie ‚Wide White Space Gallery‘ war von 1966 bis 1977 aktiv. Sie wurde von Anny De Decker zusammen mit ihrem Mann, dem aus Düsseldorf stammenden, 2010 verstorbenen Künstler Bernd Lohaus, geführt. Wide White Space hat als eine der ganz führenden, pionierhaften Avantgardegalerien der Zeit früh mit Künstlern wie Carl Andre, Joseph Beuys, Marcel Broodthaers, Daniel Buren, James Lee Byars, Christo, David Lamelas, Richard Long, Panamarenko, Gerhard Richter, Reiner Ruthenbeck, Lawrence Weiner und vielen anderen gearbeitet. Anny De Decker gehörte auch zum Kreis des 1969 von Kasper König koordinierten alternativen Kunst- und Kommunikationszentrums A 379089. In den rheinisch-belgisch-niederländischen Magnetfeldern der Avantgarde machte die Wide White Space Gallery Antwerpen zu einem der wichtigsten Pole.

Die Vitrinenausstellung zeigt hauptsächlich Kataloge und Künstlerbücher aus dem Fonds Wide White Space Gallery, die bislang in der Bibliothek des Zentralinstituts fehlten. Es handelt sich nicht um eine Dokumentation zur Geschichte der Wide White Space Gallery und der von ihr publizierten Editionen, und doch reflektiert die Auswahl von Literatur wesentliche Künstler und Interessen, Kooperationen, Beteiligungen und Wahlverwandtschaften: von den Prospect-Ausstellungen in der Düsseldorfer Kunsthalle etwa über die von Johannes Cladders publizierten Mönchengladbacher Kartonboxen bis zu einem von Anny De Decker noch 1984 produzierten Künstlerbuch von Lawrence Weiner.

„Ja, wir wollten alles verändern, selbstverständlich. […] Der Zeitgeist Ende der 60er Jahre, das war ein fortgesetzter Protest gegen das Unvermögen und die Scheinheiligkeit der Autorität. Die Autorität der Väter, der Lehrer, der Kirche. Um gegen sie anzugehen, hatten wir ein – im allgemeinen sehr witziges – Provokationsverhalten erfunden, eine
freiheitliche Einstellung im Reden und Handeln.“

>> Liste der Exponate

(ADD im Interview mit Yves Aupetitallot, Katalog Wide White Space : hinter dem Museum, 1995, S. 73)

Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 24. Oktober 2014, im Anschluss an das Gespräch zwischen Anny de Decker und Kasper König.