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Festvortrag Forschungspreis Angewandte Kunst 2014 // Hans Ottomeyer: „Dessin“. Die Erneuerung der Pariser Kunstindustrie um 1800

Termindetails

Wann

26.11.2014
von 19:15 bis 20:15

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Vortragsraum 242, II. OG, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München

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Aus Anlass der Vergabe des Forschungspreises Angewandte Kunst 2014 an Dr. Naomi Lubrich und Dr. Joanna Olchawa.


Luxusgüter spielten eine bedeutende Rolle auf dem europäischen Markt um 1800. Außer der Qualität der teuren Produkte wurden Form und Stil entscheidende Kriterien für den Verkauf. Neues Design war der Motor der Entwicklung. Zeichnungen alsmodèle déposé sicherten Eigentumsrechte am neuen Modell. Künstlern und Architekten wurden neue Entwürfe anvertraut und im Interesse der Manufakturen Zeichenschulen für Handwerker gegründet. Explizit ging es darum, durch einen archäologisch begründeten Neoklassizismus den englischen Erfolg für Exporte zu brechen und für das 19. Jahrhundert die Suprematie von Paris zu sichern.

Zeichnungen begleiteten als Entwurf, Präsentations- und Werkzeichnungen den Entstehungsprozess und dienten der Vermarktung durch Katalogzeichnungen und in Angebotskatalogen. Die Zeichenkunst prägte durch ihre Charakteristika das Produkt. Die Suche nach einem neuen Stil führte zum Empire und dessen Fortsetzung in erste Dezennien der Restauration. Die formulierten Prinzipien der Gestaltung können als eine erste Design-Theorie gelten.

Prof. Dr. Hans Ottomeyer
Nach seinem Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Freiburg, Berlin, London, München und Paris wurde Hans Ottomeyer 1976 in München mit einer Arbeit zu dem Thema Das frühe Œuvre Charles Perciers (1782-1800). Zu den Anfängen des Historismus in Frankreich promoviert. Von 1978 bis 1983 war er Ausstellungskurator am Haus der Bayerischen Geschichte in München, 1983 bis 1995 Konservator am Münchner Stadtmuseum. Es folgten weitere Tätigkeiten 1995 bis 2000 als Direktor der Staatlichen Museen Kassel, 2000 bis 2008 als Generaldirektor und 2009 bis 2011 als Präsident des Deutschen Historischen Museums Berlin und Honorarprofessor für Neuere Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin.

Forschungsschwerpunkte: Politische Ikonografie, Zeremoniell, Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts, Architektur- und Stilgeschichte 1700-1930, europäische Innenarchitektur, Geschichte der Raumgestaltung, Design und Werbekunst.