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Tagung "Vergangenheit visualisieren – Visualising the Past"

Termindetails

Wann

17.03.2016 um 09:00 bis
19.03.2016 um 12:30

Art

Wissenschaftliches Kolloquium

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Vortragssaal Raum 242, II. OG, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München

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Vergangenheit visualisieren – Visualising the Past

Die Überlieferungszeugen der Historiographie belegen, dass Wahrnehmung von Geschichte mehr ist als Erinnerung, vielmehr immer auch Aneignung der Vergangenheit bedeutet, welche einer Deutung unterworfen oder einer bestimmten Argumentation dienstbar gemacht wird. In Zusammenarbeit zwischen dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München und dem Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität, Graz findet im März 2016 in München eine internationale und interdisziplinäre Tagung zu Visualisierung von Zeit und Geschichte in Mittelalter und Früher Neuzeit statt. Bei der Tagung sollen erstmals die unterschiedlichen Formen der Verbildlichung – in den verschiedenen Gattungen der Bildkünste, jedoch auch mit Hilfe von Karten und Graphiken – als in ihrer Wirkung und memorialen Bedeutung gleichrangige Möglichkeiten der Visualisierung in exemplarischen Fallstudien vorgestellt und als Varianten übereinstimmender oder differierender Deutungsmodelle miteinander konfrontiert werden.
Während narrative „Geschichtsbilder“, vor allem in der Neuzeit, seit langem Gegenstand kunsthistorischer und historischer Forschungen sind, fanden die graphischen Visualisierungen erst in jüngerer Zeit Berücksichtigung. Besonderes Gewicht liegt auf konzeptionellen und theoretischen Fragen nach der spezifischen Funktion und dem Status des Visuellen in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Historiographie.

Donnerstag, 17.3.2016

Modelle: Heilsgeschichte und Zeitgeschichte

9.00–9.15 Wolfgang Augustyn (München) und Andrea Worm (Graz)
Zeit im Bild?

9.15–10.00 Michael von Perger (Graz)
Die Bischofskapelle im Dom zu Gurk als „Haus der Heilsgeschichte“

10.00–10.45 Lindy Grant (Reading)
The Imagery of the Beginning and the End of Time in the Psalter of Blanche of Castile (Paris, Bibl. Arsenal ms. lat 1186)

10.45–11.15 Pause

11.15–12.00 Verena Bestle (München)
Eine spätmittelalterliche typologisierende Bilderfolge zum Leben des hl. Benedikt

12.00–12.45 Andrea Worm (Graz)
Geschichte und Endzeit: Der Apokalypse-Kommentar des Minoriten Alexander von Bremen

12.45–14.00 Mittagspause

Die Ordnung der Geschichte: Graphische Modelle – narrative Strategien

14.00–14.45 Eckart Conrad Lutz (Fribourg)
Zur graphischen Gestaltung des Chronicon Hugos von St. Viktor

14.45–15.30 Catherine Leglu (Reading)
A Forest of Faces? Visualizing King Lists in Paolino Veneto's Histories

15.30–16.00 Pause

16.00–16.45 Benjamin Steiner (Erfurt)
Den Anfang und das Ende der Geschichte präzise sichtbar machen: Historische Tabellenwerke und die Visualisierung figuralen Geschichtsverständnisses in der Frühen Neuzeit

16.45–17.30 Laura Cleaver (Dublin)
The Margins of English Histories in the Thirteenth Century

Freitag, 18.3.2016

Kontinuitäten und Brüche: Lineare und räumliche Visualisierungen von Geschichte

9.00–9.45 Ulrich Rehm (Bochum)
Bildliche Anreize zur Dynamisierung von Geschichte

9.45–10.30 David Hobeleitner (Graz)
Papstreihen als visualisierte Vergangenheit

10.30–11.00 Pause

11.00–11.45 Katrin Kogman-Appel (Münster)
Die Mongolenherrscher auf dem sog. Katalanischen Atlas

11.45–12.30 Ingrid Baumgärtner (Kassel)
Geschichte in regionalen Kartographien.  Kulturelle Praktiken und Imaginationen

Historische Bildprogramme: Adressatenkreis und Funktion

12.30–13.15 Debra Strickland (Glasgow)
The Westminster Psalter, the Added Drawings, and the Idea of ‘Retrospective Crusade’

13.15–14.30 Mittagspause

14.30–15.15 Wolfgang Augustyn (München)
Der Friede von Venedig – Realität und politische Projektion

15.15–16.00 Christine Tauber (München)
Antoine Carons Les massacres du triomvirat zwischen aktualisierter Antike und zeitgeschichtlichen „Szenen der Transgression“

16.00–16.30 Pause

16.30–17.15 Bernd Carqué (Heidelberg)
Historisches Erzählen für den Königshof. Zum Verhältnis von Stil und Geschichtskultur in Jean Fouquets Grandes Chroniques de France

17.15–18.00 Cornelia Logemann (München)
Ideale Vergangenheit: Das Turnier in der illustrierten Artuswelt und den Chronikhandschriften des Spätmittelalters

19.00 Abendvortrag: Harald Wolter-von dem Knesebeck (Bonn)
Neufunde zu Darstellungen der Zeitgeschichte in der profanen Wandmalerei der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im deutschsprachigen Bereich

Samstag, 19.3.2016

Kommunale Erinnerungskultur und herrscherliche Memoria

9.00–9.45 Henrike Haug (Florenz)
„recordari preterita, meditari presentia, previdere futura bonum et utile esse videtur“. Strategien und Formen der Visualisierung von Historie am Beispiel des hochmittelalterlichen Genua

9.45–10.30 Gerhard Weilandt (Greifswald)
Nürnberger Fensterstiftungen des späten Mittelalters. Zeugnisse familiärer Memoria und städtischer Repräsentation

10.30–11.00 Pause

11.00–11.45 Thomas Schauerte (Nürnberg)
„Ewige gedechtnus“: Kaiser Maximilian I. und die Aufhebung der Zeit in der Dynastie

11.45–12.30 Stefan Matter (Fribourg)
Der Zaiger Jakob Mennels, eine Bilderkurzfassung der Fürstlichen Chronik

12.30 Abschluss der Tagung


Veranstalter:
Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz

Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung, Köln

Konzeption: Wolfgang Augustyn (München) und Andrea Worm (Graz)

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Information:
Prof. Dr. Wolfgang Augustyn
Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Katharina-von-Bora-Straße 10
80333 München
Germany
Tel. +49(0)89 289-27565
Fax +49(0)89 289-27607