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Workshop Stefanie Gerke

Termindetails

Wann

10.11.2016
von 14:00 bis 15:00

Art

Workshop

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Vortragssaal Raum 242, II. OG, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München

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Moderne Ruinen. Zu ‚neo-erhabenen’ Darstellungsformen in der zeitgenössischen Kunst

Seit 1990 tragen zahlreiche künstlerische Arbeiten dem oftmals maroden Zustand von Gebäuden Rechnung, die zwischen den 1950er und 1970er Jahren errichtet wurden. Zu dieser Zeit bestimmten Materialknappheit und Wohnungsnot das Bauen weithin ebenso wie ideologische Visionen. Die heutigen Darstellungen des Verfalls dieser Bauten aus Beton, Stahl und Glas etablieren eine zeitgenössische Ruinenikonographie, die hauptsächlich durch fotografische und filmische Medien vermittelt wird. Der Unterschied zur bislang vornehmlich romantisch geprägten Ruinenikonographie vollzieht sich somit sowohl auf inhaltlicher als auch auf medialer Ebene. Trotz dieser veränderten Vorzeichen lässt sich in den untersuchten Arbeiten das Fortleben zweier ästhetischer Kategorien beobachten, die schon im 18. Jahrhundert den Topos Ruine bestimmten. Während pittoreske Ruinendarstellungen die Anziehungskraft  von Rauheit und Unregelmäßigkeit betonten, war das Erhabene vornehmlich geprägt durch die Verbindung von Lust und Schrecken. Welche Neuorientierungen pittoresker und erhabener Darstellungsweisen die zeitgenössischen Arbeiten hervorbringen, ist eine der zentralen Fragestellungen der Dissertation.

Der Workshop stellt in verknappter Form die Essenz bisheriger Diskussionen zum Erhabenen vor und setzt sie in Beziehung zur Arbeit Vele (2010) des deutschen Fotografen Tobias Zielony (*1973). Es soll überprüft werden, auf welche Weise seine künstlerische Auseinandersetzung mit einem problematischen Wohnkomplex der 1960er Jahre zu einer Aktualisierung des Begriffs beitragen kann.

Verweise
Stefanie Gerke