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Pictor in carmine. Ein Handbuch der Typologie aus der Zeit um 1200. Nach Ms 300 des Corpus Christi College in Cambridge

Karl-August Wirth (Hrsg.):

Pictor in carmine. Ein Handbuch der Typologie aus der Zeit um 1200. Nach Ms 300 des Corpus Christi College in Cambridge

Berlin: Gebr. Mann 2006 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, XVII)

ISBN: 978-3-7861-1557-1

360 Seiten mit 85 Abbildungen und 8 Tafeln mit 14 Abbildungen, € 98,00 / SFr 155,00 (zzgl. Porto).

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Unter dem Titel »Pictor in Carmine« entstand im späten 12. Jahrhundert ein Handbuch der Typologie. Es ist in mehreren Handschriften überliefert, von denen die in Cambridge erhaltene eine der frühesten ist. Der namentlich nicht bekannte Autor wollte mit seinem Text ein Hilfsmittel zur Konzeption von biblischen Bildprogrammen bereitstellen: Die für den Entwurf Verantwortlichen und die ausführenden Künstler sollten sich hier Rat holen können. So sollte vermieden werden, dass Bilder ausgeführt würden, die im Widerspruch zur gültigen theologischen Lehrmeinung standen oder gar unschicklich waren. Der Verfasser erläutert seine Intentionen auf eine Weise, die an die Argumentation Bernhards von Clairvaux erinnert, sodass man in ihm oft einen englischen Zisterzienser vermutete. Das Kompendium besteht aus dem Vorwort (»Prologus«), dem Inhaltsverzeichnis (»Tabula«), in der die typologischen Gegenüberstellungen verzeichnet sind, und einem Textcorpus von etwa 3.600 Hexameterpaaren, denen der Verfasser Bibelzitate und Glossen hinzufügte. Wie andere im Spätmittelalter verfasste Handbücher der Typologie (etwa die »Biblia pauperum«, das »Speculum humanae salvationis« oder auch die »Bible moralisée«) wird nun auch der »Pictor in Carmine« der Forschung erstmals im Ganzen zur Verfügung stehen.