10' Kunstgeschichte
Archive üben seit geraumer Zeit eine hohe Faszinationskraft aus – auf Künstler*innen, aber auch auf Kunsthistoriker*innen. Spätestens seit Michel Foucault das Archiv nicht mehr nur als eine Institution zur Aufbewahrung von Dokumenten, sondern als einen Ort des Diskurses, der Wissensorganisation und der Macht erkannt hat, rückte dieses verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. In dieser Doppelfolge von 10‘ Kunstgeschichte begleitet Dominik Brabant die Kuratorin Julia Reich in die aktuell am ZI laufende Ausstellung „Die Unterlagen befinden sich im Zustand der Ablage. Poesie und Verwaltung aus dem Archiv des Künstlerverbund im Haus der Kunst e.V.“ (20.03.-25.07.2025) sowie in das Archiv im Haus der Kunst selbst. Was sind die Herausforderungen für eine Kuratorin, die sich der erstmaligen öffentlichen Präsentation eines Archivs angenommen hat, das für die Kunstgeschichte Münchens insbesondere seit der Nachkriegszeit eine hohe Bedeutung hat, aber bisher noch nicht der breiteren Öffentlichkeit bekannt war? Welche Dokumente wählt man aus und welche Narrationen lassen sich durch diese erzählen? Wie haben Künstlerinnen und Künstler dieses spezifische Archiv rezipiert – und wie haben sie diesen Ort der Ablage und der Dokumentation, der institutionellen Vergangenheit und der kollektiven Erinnerung inszeniert?
Die erste Folge von Kunst im Archiv – Archiv als Kunst kann über den YouTube-Kanal des ZI abgerufen werden: https://youtu.be/lHmiQNiDSec
Die zweite Folge erscheint in Kürze.