Quellen der Erkenntnis? Zur Kunstliteratur der Frühen Neuzeit
Tagung des Instituts für Kunstgeschichte der LMU in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München München, 21. und 22. November 2008 |
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Julius von Schlossers Buch „Die Kunstliteratur“ (Wien 1924) ist ein 'Klassiker' der Kunstwissenschaft. Dabei wollte Schlosser selbst seine Darstellung in doppelter Hinsicht relativiert sehen: Zum einen sei nur ein Teilbereich der kunsthistorischen Quellen erfasst. Zum anderen habe er sein eigentliches Ziel, eine „Theorie und Geschichte der Kunstgeschichtsschreibung“, nur andeuten können. Zu beiden Aspekten wurden seitdem entscheidende Beiträge geliefert. Der Blick auf einzelne Texte, Gattungen, literarische Strukturen und Zusammenhänge (Künstlerbiographie; ut pictura poesis) ist geschärft und erweitert worden. Dennoch gibt es keine neue übergreifende Gesamtschau, die Schlossers Darstellung ersetzen würde. Von einer systematischen Aufarbeitung kunsthistorischer Quellen ist die Forschung weit entfernt. Die Arbeitstagung will neue Perspektiven der Beschäftigung mit den Quellen zur Kunst der Frühen Neuzeit öffnen. Verschiedenartige Gattungen von Text- und Bildquellen, Forschungsgeschichte und aktuelle Forschungsansätze werden vorgestellt und kritisch reflektiert. Das einjährige Bestehen der Publikationsreihe „FONTES. E-Quellen und Dokumente zur Kunst, 1350-1750“ auf dem Internet-Portal arthistoricum.net gibt zudem Anlass, über Bedeutung und Formen kunsthistorischer Quellen-Editionen nachzudenken. |