Ralf Kaspers - Metamorphosen - Fotografie
Ralf Kaspers - Metamorphosen - Fotografie
Ausstellung im Zentralinstitut für Kunstgeschichte vom 6. Mai bis zum 5. Juni 2009, montags bis freitags, 10:00 bis 20:00 Uhr
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog:
Ralf Kaspers - Fotografie / Authors: Wolf Tegethoff, Barbara Hofmann-Johnson. - Düsseldorf, 2009. - 116 S. : zahlreiche Farbabbildungen
Der Katalog kann an der Pforte des ZI zum Sonderpreis von 25,-- EUR erworben werden. Das Ausstellungsplakat wird dort für 3,-- EUR verkauft.
Eröffnung am Dienstag, 5. Mai 2009 um 18:00 Uhr
Metamorphosen – (Ver)Wandlungen: Unter dieses Thema stellte Ralf Kaspers seinen jüngsten Zyklus großformatiger Photographien, der im Frühjahr 2009 im Münchner Zentralinstitut für Kunstgeschichte erstmals öffentlich zu sehen ist. Aus gleichem Anlass erscheint der vorliegende Band, der ein Resümee seines bisherigen photographischen Schaffens zu ziehen sucht. Das Denken in Zyklen, in größeren, thematisch gebundenen Bildkomplexen ist charakteristisch für Kaspers’ konzeptionelle Herangehensweise, ohne dass dabei die inhaltlichen Zusammenhänge schon auf den ersten Blick sinnfällig scheinen, noch zwingend der seriellen Erweiterung zu ihrer Interpretation bedürfen. Jede einzelne Aufnahme vermag durchaus für sich zu stehen und bleibt dabei auch in sich abgeschlossen, wenngleich Thema und Variation, wie sie bei einer Präsentation im Zyklus zwangsläufig gegeben sind, dem einzelnen Werk immer wieder neue Bedeutungsebenen hinzufügen. Nicht wenige der abgebildeten Aufnahmen sind aus früheren Ausstellungen und Publikationen bekannt, so beispielsweise aus dem Dekalog, der Serie zu den Zehn Geboten, finden sich hier aber in veränderter Abfolge und damit in völlig neuen Gegenüberstellungen, wodurch sich zwangsläufig auch die „Bildaussage“ relativiert, wenn nicht gar grundlegend verändert. Dies setzt Fragezeichen, zwingt letztlich jeden Ansatz zur transzendenten inhaltlichen Auslegung grundsätzlich zu hinterfragen. Das Photo zeigt, was es zeigt, zeigt besser gesagt nur das, was der Künstler Kaspers durch Motivwahl, Belichtung, Ausschnitt und gegebenenfalls durch digitale Manipulation der Rohaufnahme uns, den Betrachtern, zu sehen vorgibt. Die weitere Interpretation kann darüber hinaus durch Titelgebung oder serielle Anordnung mehrerer Photos, die mitunter auch durchaus unterschiedlichen Aufnahmekampagnen entstammen können, vom Autor in eine bestimmte Richtung gelenkt sein, bleibt aber immer auch offen für eine gänzlich subjektiv bestimmte Herangehensweise. Kaspers Photographien sind jedoch niemals mehr oder weniger zufällig entstandene „Schnappschüsse“; jede einzelne von ihnen ist vielmehr sorgfältig arrangiert und technisch überaus aufwendig in Szene gesetzt, wobei der Wahl des Standorts nicht selten langwierige und schwierige Verhandlungen mit Eigentümern und örtlichen Autoritäten vorauszugehen hatten. Das Bild formierte sich folglich zunächst nur und ausschließlich im Kopf des Künstlers und dies bereits lange, bevor es dann endlich als Aufnahme des Photographen Kaspers im Ausschnitt der Kamera „gebannt“ werden konnte. Die Bildkonzeption erfolgte somit vielfach noch ohne konkrete Kenntnis des abzulichtenden Gegenstands, also sozusagen im Vorgriff auf das vorgegebene reale Motiv. Der ästhetischen Transformation geht eine intellektuelle Auseinandersetzung mit den im und über das Bild zu vermittelnden Inhalten voraus. Dass dies nicht immer zwangsläufig in einer eindeutigen und rational nachvollziehbaren Aussage münden muss, sondern dem jeweiligen Betrachter einen gewissen, individuell geprägten Deutungsspielraum belässt, ist ein der Kunst eigentümliches Wesensmerkmal und hebt so auch die Photographien von Ralf Kaspers deutlich über die Gattung von bloßen Reportage- oder Dokumentationsaufnahmen hinaus. Sie sind in erster Linie Ausdruck eines künstlerischen Gestaltungswillens, was gerade in den jüngsten, oft digital manipulierten Aufnahmen zum Tragen kommt. Mit den „Metamorphosen“ schlägt Kaspers nur vordergründig eine neue Richtung ein, die dennoch schlüssig an frühere Zyklen und Einzelaufnahmen anschließt, wie der nun vorliegende Band überzeugend nachvollziehen lässt.
(Wolf Tegethoff)
Tuna, Tokio 2007, 143 x 420 cm
Vita Ralf Kaspers
1957 geboren in Düsseldorf 1977-1982 Studium der Fotografie und Grafik an der Hochschule für Visuelle Kommunikation, Düsseldorf. Beginn der freien künstlerischen Arbeit 1982-1990 Arbeit als Fotograf 1991 Eröffnung der eigenen Produzentengalerie am Fürstenwall in Düsseldorf
1992 „Menschen", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 1993 „Paare", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 1994 „Antipoden", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 1995 „Düsseldorf", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 1996 „New York", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 1997 „Berlin", Galerie RalfKaspers, Düsseldorf 1998 „New York, Marathon", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 1999 „Panoramen", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 2000 „Kunstwerke vor öffentlichen Gebäuden", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 2001 „10 Jahre Werkrückschau", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 2002 „New York-Paris" Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf, Galerie Tasso de Graeve, Düsseldorf 2003 „New York-Düsseldorf", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 2004 „Werk Statt Ausstellung", Galerie Ralf Kaspers, Düsseldorf 2005 Städtische Galerie, Iserlohn 2006 Galerie Fellner von Feldegg, Krefeld 2007 Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München 2008 Museum Gelsenkirchen 2009 Zentralinstitut für Kunstgeschichte München 2010 Städtische Galerie Iserlohn
2003 Wissenschaftspark Gelsenkirchen 2004 Landschaft und Architektur, Atelier . Galerie , Düsseldorf 2006 Kunstmuseum Stuttgart 2007 NAI Rotterdam 2008 Art Moderne & Contemporain
Sammlung Ron Popeil, Los Angeles
Kunstmuseum Stuttgart |
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Carola Merseburger
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