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Neue Ausstellung auf Google Arts & Culture: „Das Boethius Diptychon. Neue Forschungsergebnisse in technischer Kunstgeschichte, Ikonografie und Paleografie“

Eine Online-Ausstellung in Ergänzung zur neu erschienenen Publikation

Der römische Konsul Boethius ließ anlässlich seines Amtsantritts 487 n. Chr. mehrere Diptychen aus Elfenbein als Geschenke für seine Unterstützer anfertigen. Eines hat überlebt. Es zeigt den thronenden und stehenden Konsul in seiner Amtskleidung im Relief und befindet sich heute im Museo Santa Giulia in Brescia.
Seit dem 18. Jahrhundert beschäftigten sich die Gelehrten mit dem Diptychon und seinen mittelalterlichen Inschriften und Bildern. Dennoch war das Diptychon nie Gegenstand einer kunsttechnischen Untersuchung. 2019 und 2020 untersuchte ein Team aus Restaurator*innen und Kunsthistoriker*innen mit Unterstützung der zuständigen Kuratorin Francesca Morandini das Diptychon erstmalig. Es wurden ausschließlich zerstörungsfreie Methoden eingesetzt. Neben einer mikroskopischen Untersuchung wurden hochauflösende Aufnahmen angefertigt und das Diptychon mit sichtbarem Licht, Ultraviolett-Fluoreszenz und Infrarot-Reflektografie erforscht. Mit Bildanalyse konnten kaum erkennbare Details der Inschriften sichtbar gemacht werden. Die Untersuchung führte zu einer neuen Interpretation der Inschriftentexte und ermöglichte die Datierung der Malereien und der ersten Phase der Inschriften in das frühe 7. Jahrhundert.
Die Ergebnisse der Untersuchung können im soeben erschienen Band nachgelesen werden, der anhand von digitalen Rekonstruktionen den ursprünglichen Zustand der Malereien anschaulich macht und neue Erkenntnisse zur Ikonographie der beiden Tafelbilder enthält, die zu den ältesten der westlichen Welt gehören.

Ergänzt wird die Publikation durch eine Online-Ausstellung auf Google Arts & Culture. Diese stellt die Untersuchung und die Forschungsergebnisse in aller Kürze vor: Das Boethius Diptychon — Google Arts & Culture.