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Vortrag Steffi Roettgen

Termindetails

Wann

11.02.2004
von 18:15 bis 20:15

Art

Mittwochsvortrag

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Vortragsraum 242, II. OG, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München

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"Girare e strascinare la mia vita e robba" - von Rom nach Madrid: die spanische Karriere des Wahlrömers Anton Raphael Mengs

Wenngleich der Zustand des durch Aufträge bedingten Reisens für viele erfolgreiche Künstler des 18. Jahrhunderts etwas völlig Normales war, ist die in der Biographie von Mengs vorliegende Konstellation ein nicht ganz alltäglicher Fall. Die Berufung nach Madrid im Jahr 1761 steht zwar am Beginn einer längeren und hochdotierten Tätigkeit für den dortigen Hof, aber sie ist auch der Beginn eines ebenso lang andauernden Wunsches zur Rückkehr in eine besser vertraute Welt. Die Zeugnisse, die Mengs' Wahrnehmung der spanischen Verhältnisse und Wirklichkeit überliefern, sind Protokolle des Unbehagens und der Sehnsucht nach Rom. Es soll einerseits danach gefragt werden, ob dieser negativ konnotierte Bezug zum Schauplatz der erfolgreichen Karriere Auswirkungen auf das malerische Schaffen hatte. Daneben sollen auch einige der Konflikte und Probleme beleuchtet werden, die sich aus der durch die Karriere erzwungenen Mobilität ergaben. Der Vergleich mit anderen in Spanien tätigen Ausländern wie Louis-Michel van Loo, Jacopo Amigoni, Corrado Giaquinto und Giambattista Tiepolo soll der Konturierung der Position dienen, die Mengs in Madrid bekleidete, und die von vornherein das Ziel verfolgte, in Spanien ein neues Kunstkonzept zu implantieren.

Prof. Dr. Steffi Roettgen
Studium der Kunstgeschichte, der klass. Archäologie, der Theaterwissenschaft und der Vor- und Frühgeschichte in Erlangen, München und Bonn. 1974 Promotion bei Herbert von Einem in Bonn, 1976-1979 Auslandsstipendium der DFG in Rom (Bibliotheca Hertziana) und Madrid. 1979-1980 Museumsvolontariat in München, 1981 Werkvertrag am Bayerischen Nationalmuseum für die Inventarisation der Grabmäler des Alten Südlichen Friedhofs in München. 1980-1985 Assistentin am Institut für Kunstgeschichte an der LMU München. 1985-1990 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut in Florenz. 1992 Habilitation TU Berlin, seitdem Lehrtätigkeit in Berlin und München. 2001 apl. Professur an der LMU München. Assoziierte Gastwissenschaftlerin am KHI Florenz. Forschungsschwerpunkte: Italienische Malerei des 18. Jahrhunderts, Wand- und Deckenmalerei des Barock in Italien, Anton Raphael Mengs, Die italienische Topographie im Blick der Nordländer.