Benutzerspezifische Werkzeuge

Sie sind hier: Startseite / Aktuelles / Veranstaltungen / 2015 / Workshop "Geregelte Verhältnisse?" / Vortrag Georg Vrachliotis

Vortrag Georg Vrachliotis

Termindetails

Wann

23.09.2015
von 18:15 bis 20:00

Art

Mittwochsvortrag

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Vortragsraum 242, II. OG, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München

Termin übernehmen

Architektur und technologische Unruhe

Über Architektur und Stadt nachdenken heißt auch, stets von Neuem «die Frage nach der Technik» zu stellen. Unsere heutige Gesellschaft gilt als Berechnungsgesellschaft, in der vermeintlich alles und jeder in Daten verwandelt, als Verhaltensmuster gespeichert und ökonomisch ausgewertet werden kann. Das klingt radikal, ist aber nur in Teilen wirklich neu. Tatsächlich wird über die Bedeutung von Computern für Architektur und Städtebau seit nun bald 60 Jahren engagiert diskutiert. Das produktive Potential dieser bis heute anhaltenden «technologischen Unruhe» - so die Ausgangsthese des Vortrags - liegt in der Herausforderung, immer wieder nach den Möglichkeiten und Grenzen des technischen Denkens für die Gestaltung jenes komplexen, widersprüchlichen und lebendigen Gewebes zu fragen, das man «Gesellschaft» nennt. Es geht um den seit der Mitte des 20. Jahrhunderts und bis in die Gegenwart andauernden Versuch von Architektur und Städtebau, für die Strukturform des Computers eine entsprechende Kulturform zu entwickeln.

Georg Vrachliotis
ist Professor für Architekturtheorie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Leiter des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau (saai). Zuvor lehrte und forschte er am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) und am Institut für Technologie in der Architektur (2005-11) der ETH Zürich. Er studierte Architektur an der Universität der Künste Berlin und promovierte 2009 an der ETH Zürich. Als Gastforscher war er an den Universitäten Freiburg und Bremen sowie am Department of Architecture der University of California at Berkeley. Von 2006-10 war er Gastdozent für Architekturtheorie an der TU Wien und von 2012-14 Vertretungsprofessor für Architekturtheorie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Forschungs- und Publikationsschwerpunkte umfassen die Architekturtheorie und -geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, insbesondere der Nachkriegszeit, an den Schnittstellen zur Medien-, Technik- und Kulturgeschichte. Er ist Herausgeber und Autor der Buchreihe "Kontext Architektur. Architektonische Grundbegriffe zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie" bei Birkhäuser (mit Andrea Gleiniger, 2008-), von "Structuralism Reloaded. Rule-Based Design in Architecture and Urbanism" in der Edition Axel Menges (mit Tomas Valena und Tom Avermaete, 2011) sowie von "Geregelte Verhältnisse. Architektur und technisches Denken in der Epoche der Kybernetik" (Springer Wien/NewYork, 2009).