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Festvortrag Theodor-Fischer-Preis 2019 // Carsten Ruhl: Organisierte Architekturen. Das Neue Frankfurt und die Institutionalisierung der Moderne

Termindetails

Wann

10.07.2019
von 18:30 bis 19:30

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Vortragsraum 242, II. OG, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München

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Aus Anlass der Vergabe des Theodor-Fischer-Preises 2019 an Dr. Matthew James Wells, Zürich, für seine Dissertation „Architectural models and the professional practice of the architect, 1834-1916“.

 
Die engen Grenzen einer primär auf das entwerfende Subjekt fokussierten architekturhistorischen Forschung zeigen sich vor allem dort, wo die Durchsetzung einer modernen Architekturauffassung unverkennbar mit der Durchsetzung einer neuen Gesellschaftsordnung verbunden ist. Großprojekte wie das „Neue Frankfurt“ waren im besonderen Maße von der Überzeugung geprägt, die Unordnung der Gesellschaft ließe sich mittels eines umfassenden architektonischen Gesellschafts-, Erziehungs- und Ordnungsprogramms beheben. Initiiert wurde diese Kampagne von bürgerlich-liberalen Kräften, die bereits 1919 dazu aufforderten, den „Volksstaat“ als ein „technisches Kunstwerk“ zu begreifen. Der Vortrag versucht am Beispiel des Neuen Frankfurt herauszuarbeiten, inwiefern Zugänge der Organisationssoziologie, der Netzwerkforschung sowie der Institutionenanalyse zu einem tieferen Verständnis derartiger Phänomene in der Architekturgeschichte beitragen können.

Carsten Ruhl ist Professor für Architekturgeschichte am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt und Sprecher des Center for Critical Studies in Architecture (CCSA). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Architekturgeschichte und Architekturtheorie des 18. bis 21. Jahrhunderts.