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Freischaltung der Datenbank „Böhler re:search“

Einzigartige Quellen der Kunsthandlung Julius Böhler von 1903 bis 1948 ab sofort online zugänglich

Böhler re:search ist eine digitale Edition des Archivs der Kunsthandlung Julius Böhler. Die Datenbank stellt Informationen zu den ca. 18.300 zwischen 1903 und 1948 bei Böhler gehandelten Kunstwerken und zu den knapp 9.900 an den Transaktionen beteiligten Akteuren bereit – online und kostenlos. Da die Kunsthandlung Böhler auch in der Zeit des Nationalsozialismus regen Handel betrieb, ist dieses Quellenmaterial für die Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern von herausragender Bedeutung.

Das ZI erwarb 2015 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft die ca. 30.000 Objektkarteikarten der Kunsthandlung Julius Böhler, rund 8.000 Fotomappen und ca. 3.800 Karten umfassende Kundenkartei der Fima. Die Karteikarten enthalten neben Angaben zu den gehandelten Objekten die Namen der Vor- und Nachbesitzer*innen, An- und Verkaufspreise, Angaben zu Gutachten oder Vorprovenienzen. Damit liefern sie nicht nur Hintergrundinformationen zu Akteuren, Netzwerken und Handelspraktiken des Kunstmarktes im 20. Jahrhundert, sondern auch Belege über historische Besitzverhältnisse der gehandelten Kunst- und Kulturgüter.

Seit 2017 wird das Material, finanziert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, im Rahmen eines Forschungsprojekts am ZI untersucht und seit 2019 mit Mitteln des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste in einer auf dem opensource-System WissKI (Wissenschaftliche Kommunikationsinfrastruktur) basierenden Datenbank erschlossen. Böhler re:search enthält neben den Digitalisaten der Karteikarten und Fotomappen bis 1948 die transkribierten, normierten und verknüpften Informationen zu Objekten, Akteuren und Transaktionen.
Mit der Freischaltung der ca. 5 Millionen Datensätze wird es kulturgutverwahrenden Institutionen, dem Kunsthandel und Sammler*innen, aber auch Nachfahr*innen von verfolgten und enteigneten Sammler*innen weltweit ermöglicht, die Besitzverhältnisse der von Böhler gehandelten Objekte in ihren historischen Kontexten eigenständig zu recherchieren, Sammlungen zu rekonstruieren und Provenienzen aufzuklären.

Die Kunsthandlung Julius Böhler in München handelt seit 1880 mit Ware von herausragender Qualität. Insbesondere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt die damals in München, New York, Luzern und Berlin tätige Firma als eine der bedeutendsten Kunsthandlungen des deutschsprachigen Raums mit internationaler Ausstrahlung. Zu ihren Kund*innen zählten schon damals internationale Museen, Sammler*innen, Kunsthandlungen und Antiquariate.

Die aktuell verfügbare Beta-Version der Datenbank kann noch einige Anzeigefehler enthalten, die in den kommenden Wochen bereinigt werden. Aus Gründen der Transparenz erfolgt die Freischaltung dennoch während der Projektlaufzeit.

 

Zugang zur Datenbank: http://boehler.zikg.eu

Zur Projektseite: https://www.zikg.eu/forschung/projekte/projekte-zi/kunsthandlung-julius-boehler

Auf dem Blog ZI-Spotlight gibt das Projektteam in unregelmäßigen Abständen Einblick in die laufende Forschung: https://www.zispotlight.de/tag/julius-boehler


Kontakt: boehler@zikg.eu

 

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