Vortrag Thomas Kirchner
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Wann
von 18:15 bis 20:00
Art
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Vorschläge für eine andere Geschichte des französischen Porträts im 17. Jahrhundert
Vortragsreihe „Aspekte französischer Kunst, 1650-1800“
Das Porträt war die erste eigenständige künstlerische Gattung der Neuzeit. In ihm fand das moderne Konzept menschlicher Individualität seinen prominentesten Ausdruck. Und doch sollte das Porträt in den kunsttheoretischen Diskussionen bald von der Historienmalerei verdrängt werden. So auch im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Indes lässt sich insbesondere in Paris eine erstaunlich lebhafte und vielschichtige und von der Forschung kaum wahrgenommene Diskussion über die Porträtmalerei und deren Status im Gesamtgefüge der Künste beobachten, in der sogar die Dominanz der Historienmalerei in Frage gestellt wurde.
Prof. Dr. Thomas Kirchner
Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie in Bonn, Berlin und Paris; Promotion mit einer Arbeit zu ‚L’expression des passions. Ausdruck als Darstellungsproblem in der französischen Kunst und Kunsttheorie des 17. und 18. Jahrhunderts‘; Habilitation mit einer Untersuchung zu ‚Der epische Held. Historienmalerei und Kunstpolitik im Frankreich des 17. Jahrhunderts‘. Nach Vertretungsprofessuren in Berlin und Frankfurt am Main ab 1999 Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kunstgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg an, ab 2002 Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gastprofessuren an europäischen und nordamerikanischen Universitäten, 2011/12 Scholar am Getty Research Institute in Los Angeles. Seit dem 2014 Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris (Max Weber Stiftung). Er ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Beiräte. Forschungsschwerpunkte: französische Kunst des 17. bis 19. Jahrhunderts und Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg.