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Vortrag Christoph Frank

Termindetails

Wann

01.03.2017
von 18:15 bis 20:00

Art

Mittwochsvortrag

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Vortragsraum 242, II. OG, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München

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Nach Raub, Zerstörung und Wiederauffindung eine Rückkehr ins Leben? Etienne-Maurice Falconets „Amitié au cœur“ und der Kunstwahn Hermann Görings

Gegenstand des Vortrags ist die erst kürzlich identifizierte, aus dem Eigentum der Familie Rothschild stammende Marmorstatue „L’Amitié au cœur“ von Etienne-Maurice Falconet, einer Allegorie des Freundschaftskults der Madame de Pompadour aus dem Jahre 1765, die während der Okkupation von Paris in die Hände des Preußischen Ministerpräsidenten und Reichsmarschalls Hermann Göring fallen sollte. Kurz vor dem Weggang Falconets nach Sankt Petersburg wurde die Statue im Salon von 1765 präsentiert. Dort ließ ihr Denis Diderot seine ungeteilte Bewunderung zuteil werden. Es handelt sich bei ihr um ein Meisterwerk des französischen 18. Jahrhunderts. Heute kopflos und fragmentiert - aufgrund brutalster Einwirkungen, die Kunsthistoriker mit zu verantworten haben - stellen sich seit der in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Wiederauffindung der Statue eine Reihe von  Fragen, die den Umgang mit Raubkunst von 1933 bis in die Gegenwart betreffen, nicht zuletzt inwieweit wir von „genozidalem Kunstraub“ sprechen können bzw. sollten und wieweit diese Vorgänge in öffentlichen Sammlungen dargestellt werden könnten oder auch müssten.

 

Foto eines Innenraums

Reproduktion aus: Heim und Welt, 3. Jg., Nr. 22, Pfingsten 1950, S. 11
(Archiv des Autors/Vortragenden)

 
Christoph Frank

B.A. (1986) und M.A. (1987) in Kunstgeschichte am Courtauld Institute of Art, London; Ph.D. (1993) in History of the Classical Tradition am Warburg Institute, London. 1994-2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum Europäische Aufklärung, Potsdam. 2000-2003 Stipendiat, dann Mitarbeiter an der Bibliotheca Hertziana, Rom. 2005 Chercheur invité an der Maison des Sciences de l'Homme, Paris. Seit dem Sommersemester 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Kunst- und Architekturgeschichte der Università della Svizzera italiana an der Accademia di architettura, Mendrisio, wo er 2011 das Istituto di storia e teoria dell’arte e dell’architettura (ISA) gründete. Vergleichende Studien zur Kunst und Architektur des europäischen 17. und 18. Jahrhunderts, sowie zur Disziplingeschichte während der beiden Weltkriege, sowohl in West- als auch in Osteuropa.