Workshop Wojciech Bałus
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von 14:00 bis 15:30
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Das Problem (mit) der Ikonologie. Erwin Panofsky, Hans Sedlmayr und Lech Kalinowski
1972 hat Lech Kalinowski, Professor für Kunstgeschichte in Krakau, den Aufsatz Ikonologie oder Ikonographie? Der Begriff Ikonologie in den Forschungen Erwin Panofskys veröffentlicht. Er analysiert darin verschiedene Auflagen von Panofskys Studien zur Ikonologie und Sinn und Deutung in der bildenden Kunst und zeigt, dass der Autor den Terminus „Ikonologie“ in den 1950er und 1960er Jahren selten, vorsichtig und widerwillig verwendet und das auch mangels eines zutreffenderen Terminus. Den Hintergrund der These Kalinowskis bildet eine kritische Beurteilung der Ikonologie, die auf der Kritik Sedlmayrs an der „astrologischen Ikonologie“ beruht. Kalinowski wollte Panofskys Methode vom Missbrauch durch „falsche“ Ikonologen „retten“. Man kann den Aufsatz Ikonologie oder Ikonographie? als Beitrag zum disziplinären Selbstverständnis der Kunstgeschichte um 1970 betrachten und nach der Entwicklung der ikonologischen Methode und ihren methodologischen Grenzen fragen.
Wojciech Bałus, Professor am Institut für Kunstgeschichte der Jagiellonen-Universität zu Krakau, studierte Kunstgeschichte und Philosophie. Gastprofessor an den Universitäten zu Kiel und Mainz. Verfasser zahlreicher Studien zur Geschichte der Architektur, Malerei und Kunsttheorie des 19. und 20. Jahrhunderts, u.a.: Gotik ohne Gott? Die Symbolik des Kirchengebäudes im 19. Jahrhundert (Frankfurt/M 2016) und Die Etablierung und Entwicklung des Faches Kunstgeschichte in Deutschland, Polen und Mitteleuropa, Hrsg. mit J. Wolańska (Warszawa 2010).