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Zur Eröffnung der Ausstellung „Unschuldige Betrügereien. Reproduktionsgrafik nach Handzeichnungen“

Druckgrafik war vor der Erfindung der Fotografie die einzige Möglichkeit, visuelle Information einem breiten Interessentenkreis zugänglich zu machen. Wie auch in der Malerei bildeten sich kunsttheoretische Diskurse aus. Es wurden Grenzen und verschiedene Techniken erörtert oder künstlerische Eigenheiten diskutiert. Genaue Beobachtung und angepasste Sammlungsstrukturen, die ein vergleichendes Sehen erlaubten, dienten als proto-wissenschaftliche Plattform, um neues detailliertes Wissen zu schaffen. Auch wenn dies primär die Wiedergabe von Gemälden betraf, stießen daneben die Abbildungen von Handzeichnungen auf ein besonderes Interesse.

Dr. Christian Rümelin studierte an den Universitäten Tübingen und Bern Kunstgeschichte, Architekturgeschichte und neuere Geschichte. Promotion 1996: Auszeichnung der Dissertation mit dem Wolfgang-Ratjen Preis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte. Von 1996-2002 Projektleiter Catalogue raisonné Paul Klee, 2002-2008 Konservator für Europäische Druckgrafik und Kunst des 20. Jahrhunderts am Ashmolean Museum, University of Oxford. 2008-2021 Leiter des Cabinet d'arts graphiques am Musée d’art et d’histoire, Genf. Seit 2022 Sammlungsleiter der Graphischen Sammlung des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg. Er forscht und publiziert mehrheitlich zur Handzeichnung und Druckgrafik des deutschen Sprachraums sowie zu Arbeiten auf Papier des 18.-20. Jahrhunderts.

[Abbildung: Pierre-Philippe Choffard (1730 – 1809) nach Charles Nicolas Cochin II (1715 – 1790), Personifikationen huldigen der Büste von Pierre-Jean Mariette, 1775, Radierung und Kupferstich]