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Hugo van der Goes war der bedeutendste niederländische Künstler der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In der Moderne wurde er zudem als Prototyp des „wahnsinnigen Genies“ wahrgenommen, litt er doch gegen Ende seiner Laufbahn an einer schweren Geisteskrankheit. Die Gemäldegalerie Berlin wird 2023 die erste monografische Ausstellung zu dem Künstler überhaupt präsentieren. Ihr gingen Forschungen voraus, die das Bild vom Schaffen des Malers schärfen und ein neues Licht auf seine Verbindungen zu anderen Künstlern sowie zu Auftraggeberinnen und -gebern werfen. Vor allem aber kristallisiert sich eine spezifische Art des logischen Konzipierens von Bildern und des Erfindens neuer Motive und Inhalte heraus, wie sie bei anderen Künstlern der Zeit gar nicht vorkommen.

Dr. Stephan Kemperdick studierte 1984-87 Bildende Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf, dann Kunstgeschichte in Bochum und der Freien Universität Berlin. Magister 1992, Promotion 1996 mit einer Arbeit über den „Meister von Flémalle“. 1999-2002 wiss. Mitarbeiter am Städel Museum Frankfurt; 2004 wiss. Mitarbeiter an der Gemäldegalerie Berlin; 2005-07 Konservator Alte Meister am Kunstmuseum Basel; seit 2008 Kurator für niederländische, deutsche und französische Malerei bis 1600 an der Gemäldegalerie SMB. Zahlreiche Ausstellungen, u.a. Hans Holbein der Jüngere (Basel 2006), Rogier van der Weyden (Frankfurt/Berlin 2007/08), Jean Fouquet, Das Diptychon von Melun (Berlin 2017), Spätgotik (Berlin 2021).
[Abbildung: Hugo van der Goes, Monforte-Altar, um 1470/75, Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, Detail]