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Dr. des. Iñigo Salto Santamaría

Preisträger des Willibald-Sauerländer-Preises 2024



Gruppe/n: Preistragende

Vita

  • Seit April 2024: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschung und Lehre, Technische Universität Berlin.
  • Seit Februar 2024: Zweiter Vorsitzender, Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte e.V., Berlin.
  • November 2020 – Januar 2024: Promotion im Fach Kunstgeschichte, Technische Universität Berlin, gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes.
  • September 2019 – September 2020: Graduate Intern am Project for the Study of Collecting and Provenance, Getty Research Institute, Los Angeles.
  • September 2017– August 2019: Studium der Kunstgeschichte und der Museologie an der École du Louvre, Paris und der Universität Heidelberg (Master of Arts), gefördert von der Deutsch-Französischen Hochschule und dem Deutschen Historischen Institut Paris, und ausgezeichnet mit dem Semesterpreis Master für besondere wissenschaftliche Leistungen zum Wintersemester 2019/2020, Institut für Europäische Kunstgeschichte, Universität Heidelberg.
  • Oktober 2014 – Juli 2017: Studium der Europäischen Kunstgeschichte und der Byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg (Bachelor of Arts).

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Iñigo Salto Santamaría über seine mit dem Willibald-Sauerländer-Preis 2024 ausgezeichnete Dissertation „Ephemeral Museums of Medieval Art in the World War II Era: A Transnational Network of Exhibitions, Curators, and Objects (1929–1956)“:
Detail von Trauernder Junge ruht auf Helm und Schild (südniederländisch oder rheinisch), spätes 15. Jahrhundert, Alabaster. New York, Metropolitan Museum of Art, Rogers Fund, 1936, 36.146.2Meine Dissertation „Ephemeral Museums of Medieval Art in the World War II Era“ bietet eine transnationale Analyse der Verbreitung, Ausstellung und politischen Instrumentalisierung mittelalterlicher Artefakte zwischen 1929 und 1956 - ein entscheidender Zeitraum, der die Jahre vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg umfasst. Die Studie beleuchtet die Rolle des globalen Konflikts als Motor dieser Dynamik und stützt sich dabei auf umfangreiche Archivrecherchen und Analysen von über 150 Ausstellungen in Westeuropa und den Vereinigten Staaten.  
Diese vorübergehende Translozierung von Objekten unter Museen, Kirchenschätzen und Kunsthändlern wird auf andere, dauerhaftere Fälle von Transfer ausgeweitet; somit werden Leihgaben, Plünderungen, Deakzessionierungen und anschließende Ankäufe, oft durch amerikanische Museen, als verschiedene Teile derselben kulturellen Realität kontextualisiert. Das aufgedeckte Zirkulationsnetzwerk von mittelalterlichen Objekten über Grenzen hinweg erweitert somit den von Gail Feigenbaum geprägten Begriff der "manifesten Provenienz,” um die verborgene, transitorische Provenienz kultureller Artefakte zu berücksichtigen; auf diese Weise werden die sammlungshistorischen Risse monolithischer Institutionen wie Museen offengelegt und diese an der Schnittstelle von künstlerischer Wertschätzung, religiöser Identität, moderner Politik und Gewalt positioniert.

[Abbildung: Trauernder Junge ruht auf Helm und Schild (südniederländisch oder rheinisch), Detail, spätes 15. Jahrhundert, Alabaster. New York, Metropolitan Museum of Art, Rogers Fund, 1936, 36.146.2. In der Ausstellung “The Medieval Knight and His Fortress” gezeigt (The Cloisters, Herbst 1940). Abbildung: Metropolitan Museum of Art, public domain: https://www.metmuseum.org/art/collection/search/467623]