Esther Löffelbein, M.A.
Vita
- Seit März 2025 | Promotion im Fach Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg
- Seit Oktober 2023 | Wissenschaftliche Volontärin an der Staatsgalerie Stuttgart
- April – Juli 2023 | Tutorin im Fach Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg
- Februar–März 2023 | Kuratorisches Praktikum am Louvre, Paris
- Juli–August 2022 | Kuratorisches Praktikum an der Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
- September 2021–September 2023 | Studium der Kunstgeschichte und Museologie an der École du Louvre, Paris, und der Universität Heidelberg (Master of Arts), gefördert von der Deutsch-Französischen Hochschule, mit Auslandssemester an der Università degli Studi di Firenze
- März–Juli 2020 | Wissenschaftliches Praktikum am Deutschen Forum für Kunstgeschichte, Paris
- Oktober 2017–August 2021 | Studium der Kunst- und Bildgeschichte sowie Betriebswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin (Bachelor of Arts), mit Auslandsjahr an der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne, gefördert mit dem Reisestipendium 2020/21 der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin
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Esther Löffelbein über ihre mit dem Wolfgang-Ratjen-Preis 2025 ausgezeichnete Masterarbeit „Von der Ölpause bis zur Variante: Nachzeichnungen im Kupferstich-Kabinett Dresden nach italienischen und französischen Blättern des 16. Jahrhunderts aus der Sammlung Eberhard Jabach“:
In meiner Masterarbeit untersuche ich eine Werkgruppe von elf bislang unpublizierten Nachzeichnungen aus dem Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die kompositorisch italienischen Zeichnungen des 16. Jahrhunderts sowie einer französischen Zeichnung des 17. Jahrhunderts entsprechen. Diese Werkgruppe ergibt sich aus der gemeinsamen Provenienz ihrer Vorlagen aus der berühmten Sammlung des Kölner Bankiers Eberhard Jabach (1618–1695), die größtenteils seit 1671 im Louvre verwahrt werden.
Die Arbeit erörtert zunächst Material, Technik und Übertragungsmethode. Im Zentrum der Analyse stehen dann die Ähnlichkeiten und Abweichungen, die die Nachzeichnungen im Hinblick auf ihre Vorbilder aufweisen. Um bei der Bewertung der Nachzeichnungen die herkömmliche Dichotomie von Original und Kopie zu vermeiden, werden nicht nur die vielfältigen zeichnerischen Herangehensweisen in den Blick genommen. Dabei zeigt sich, dass die Nachzeichnungen durchaus eigenständige künstlerische Ansätze aufweisen, mittels derer das ursprüngliche Werk variiert, interpretiert, erweitert oder transformiert wird.
Anhand der Fallbeispiele werden schließlich die Funktionen und Bedeutungen der Nachzeichnungen für Künstler, Werkstätten, Stecher und Sammler untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt im Versuch, sammlungshistorische Zusammenhänge zu rekonstruieren und der Frage nachzugehen, welche Bedeutung die Nachzeichnung für die Sammler Eberhard Jabach und Gottfried Wagner (1651–1725) besaß. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass eine Vielzahl der bekannten Nachzeichnungen in Dresden nach Blättern im Louvre existiert, die ihrerseits aus der Sammlung Jabach stammen; die Dresdner Blätter gehen teils auf die Sammlung Wagner zurück.
[BU: Bartolomeo Passarotti (eigene Zuschreibung), Zwei nackte Knaben mit einem Tuch, 282 x 219 mm (Blatt), Feder in Braun, auf helles Papier kaschiert, Fehlstellen der rechten oberen Ecke und der unteren Ecken ergänzt und mit Feder in Braun retuschiert, Einfassungslinie mit Feder in Braun, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv. Nr. C 7979. © Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Caterina Micksch.]