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Dr. des. Saskia C. Quené

Willibald-Sauerländer-Preis 2021, Februar 2022 am ZI




Gruppe/n: Preistragende

Vita

Saskia C. Quené studierte Kunst- und Bildgeschichte, Philosophie und Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und schloss ihre Dissertation „Goldgrund und Perspektive. Fra Angelico im Glanz des Quattrocento“ im Dezember 2020 an der Universität Basel als Mitglied der eikones Graduate School ab. Von 2018 bis 2022 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ERC-Project "Global Horizons in Pre-Modern Art" von Beate Fricke und unterrichtete zeitgleich am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern. Im März 2022 wird sie als SNSF Postdoc and die University of California, Berkeley wechseln, wo sie ein Forschungsprojekt zu Darstellungen von Zeit in kosmologischen und musikalischen Handschriften des Mittelalters verfolgt. 

[Stand Februar 2022]

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Saskia C. Quené über ihre mit dem Willibald-Sauerländer-Preis ausgezeichnete Dissertation "Goldgrund und Perspektive. Fra Angelico im Glanz des Quattrocento":

Projekt_S.Quené_Fra Angelico, Paradiso, ca. 1431–1435. Mischtechnik mit Gold und Silber auf Holz, 112 x 114 x 3,7 cm. Gallerie degli Uffizi, Firenze. Inv. 1890, no. 1612.Die Kunstgeschichte als Disziplin hat sich seit ihren Anfängen auf mannigfaltige Weise zum sogenannten Goldgrund geäußert. Dennoch handelt es sich bei meiner Dissertation um die erste monographische Studie zum Goldgrund in der italienischen Tafelmalerei.

Meine Dissertation „Goldgrund und Perspektive. Fra Angelico im Glanz des Quattrocento“ durchleuchtet die kunsthistoriographische Inanspruchnahme des Bildelements „Goldgrund“, um gleichsam die Geschichte der „Erfindung“ perspektivischer Darstellungsformen radikal zu revidieren. „Goldgrund“ und „Perspektive“ werden dabei nicht oppositionell, sondern komplementierend gedacht. So konnte ich zeigen, dass Fra Angelico Strategien zur perspektivischen Darstellung von Objekten und Bauten aus dem Goldgrund heraus entwickelt.

Die Arbeit nimmt sich der Herausforderung an, bildliche wie schriftliche Quellen des Quattrocento mit kunsthistorischen Quellen des 20. Jahrhunderts zu verzahnen. Ich argumentiere, dass die Kunstgeschichte im 20. Jahrhundert eine Wissensgeschichte des Quattrocento entwarf, die unmittelbar mit der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts verbunden ist. So wird nachvollziehbar, wie der sogenannte Goldgrund zum blinden Fleck der Kunstgeschichte werden konnte.