Vortrag Lorenz Seelig
Termindetails
Wann
von 18:15 bis 20:15
Art
Wo
„Und Alfreds Silber ist schön“ – Aufbau und Präsentation, Beschlagnahmung und Restitution der „Sammlung von Renaissance-Silbergeräten“ Alfred Pringsheims
Das Thema des Vortrags steht in direkter Beziehung zum Zentralinstitut für Kunstgeschichte und zur Geschichte seines Gebäudes. Der Münchner Mathematiker Alfred Pringsheim (1850-1941) besaß eine der bedeutendsten deutschen Sammlungen von Goldschmiedewerken der Renaissance, die er etwa zwischen 1880 und dem Ersten Weltkrieg aufgebaut hatte. Die Sammlung war in seinem Haus in der Arcisstraße 12 aufgestellt. Im November 1933 wurde das zuvor unter Druck verkaufte Palais Pringsheim abgerissen, an seiner Stelle entstand der „Verwaltungsbau der NSDAP“ (heute Zentralinstitut für Kunstgeschichte, südlicher Teil des Gebäudes). Mit Hilfe bisher unbekannter Photographien lässt sich die Präsentation der Goldschmiedeobjekte und anderer Sammlungsgegenstände im Hause Pringsheim rekonstruieren. Vor dem Hintergrund der damaligen Sammlerkultur werden Zusammensetzung und Profil der Pringsheim’schen Silbersammlung analysiert, die 1938 von der Gestapo beschlagnahmt und 1941 vom Bayerischen Nationalmuseum erworben wurde und die – nach der Restitution an die Erben – heute weltweit zerstreut ist.