Online-Seminar // Current Research. Lektüreseminar am ZI mit Bernhard Jussen
Der Adam des jüngeren Holbein. Eine Ehescheidung, ein revolutionäres Bild und das Ende der Turteltaube
Der vorgelegte Text ist das letzte Kapitel eines Buches mit dem Arbeitstitel „Das Grab der Turteltaube. Eine Geschichte des nachrömischen Europa 1528–1535“. Es erprobt, was mit einer geschichtswissenschaftlichen Darstellung passiert, wenn die Materialentscheidung (vereinfacht gesagt: Bild statt Text) zur Konzentration auf ästhetische Diskurse zwingt und die Frage nach Grundorientierung, Transformationen, Konflikten, Zäsuren usw. nur mit Blick auf die ästhetische Produktion beantwortet werden kann. Dies soll helfen, Wege in eine posteurozentrische Geschichtswissenschaft zu finden.
Bernhard Jussen ist Professor für „Mittelalterliche Geschichte und ihre Perspektiven in der Gegenwart“ an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Forschungen konzentrieren sich auf das lateinische Europa, insbesondere auf politische Semantik, auf den Zusammenhang von verwandtschaftlichen und politischen Systemen und auf das Verhältnis von objektbasierten und textbasierten historischen Entwürfen. Im Jahr 2007 erhielt er den Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
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