Kolloquium Provenienz- und Sammlungsforschung XII
Das Kriterium „Marktpreis“ in der Handreichung und Quellen zum Kunsthandel im Nationalsozialismus
Konzeption und Moderation: Christian Fuhrmeister, Birgit Jooss, Stephan Klingen
Stand: 27. März 2021; Änderungen vorbehalten
Kontakt: provenienzforschung@zikg.eu
(S. 39) „Für die Angemessenheit des Kaufpreises ist grundsätzlich der objektive Verkehrswert maßgeblich, den das Objekt im Zeitpunkt des Verkaufs unter Nichtverfolgten gehabt hätte. Bei direkten Verkäufen von Kunstwerken käme es darauf an, ob z.B. durch zeitnahe Versteigerungskataloge ein Marktpreis für vergleichbare Werke des Künstlers ermittelbar ist. Für Versteigerungen aufgrund privater Einlieferung muss es dem Ermessen der betroffenen Einrichtung überlassen bleiben, den erzielten Versteigerungserlös als angemessenen „Marktpreis“ anzusehen oder zugunsten des Anspruchstellers gegebenenfalls im Einzelfall zu unterstellen, dass zum Zeitpunkt des Vermögensverlustes wegen der zunehmenden Verfolgungsmaßnahmen und der sich daran anschließenden Vielzahl der Verkäufe das Preisniveau generell „zu niedrig“ war.“
13.30 Uhr
Ulrich Pfisterer: Begrüßung
Christian Fuhrmeister und Stephan Klingen: Das Kriterium „Marktpreis“: Valider Eckpunkt, Wunschvorstellung oder Rückprojektion? Eine problemorientierte Einführung
13.45 Uhr
Birgit Jooss: Aspekte der Preisgestaltung der Kunsthandlung Julius Böhler
Lena Lang: Transaktionen zwischen der Kunsthandlung Julius Böhler München und der Kunsthandel AG Luzern
Franziska Eschenbach: Die Sammlung Jacques und Emma Rosenthal in Kommission bei der Kunsthandlung Julius Böhler
Wolfgang Schöddert (Berlin): Zeitgenössische Kunst, „... netto für Sie so gut wie verkauft“
Caroline Flick (Berlin): „... erneut den Kopf geschüttelt“ über die Gemäldepreise der Auktion bei Hans W. Lange am 12./13. Mai 1942
Diskussion
Kurze Pause
15.00 Uhr
Natascha Mazur (Regensburg): Zur weitgehenden Abwesenheit von Preisnotationen im Nachlass Alexander Gebhardt im Museum Schäfer, Schweinfurt
Fanny Stoye (Leipzig): Preisbildungsprozesse am Beispiel des Nachlasses Benno Griebert im Museum Schäfer, Schweinfurt
Christopher Galler (Celle): Preise für Fayencen auf dem Kunstmarkt in Hannover, Berlin und Wien
Ingrid Pérez de Laborda: Die Bewertung lateinischer Handschriften: Quellen und Arbeitspraxis an der Bayerischen Staatsbibliothek
Willi Korte (Washington D.C.): Das Konzept/Konstrukt „Verschleuderungsschaden“
Diskussion
15.45 Uhr
Pause
16.10 Uhr
Marktpreise, Schätzpreise, Limits und „objektive Verkehrswerte“ – eine Podiumsdiskussion
Florian Eitle-Böhler (Starnberg)
Henrik Hanstein (Köln)
Meike Hopp (Berlin)
Gilbert Lupfer (Dresden/Magdeburg)
Rüdiger Mahlo (Berlin)
Katrin Stoll
17.00
Pause
17.20 Uhr
Übergabe eines Konvoluts von 187 annotierten Helbing-Katalogen aus dem Zeitraum von 1896 bis 1937
Rupert Keim: Übergabe des Konvoluts aus dem Bestand des Kunstauktionshauses Karl & Faber an Johannes Nathan, Nathan Fine Arts (Potsdam)
Johannes Nathan (Potsdam): Übergabe der Helbing-Kataloge als Dauerleihgabe an das ZI
Stephan Klingen: Dank und Ausblick
Maria Effinger (Heidelberg): Das DFG-Projekt „Unikales Quellenmaterial zum deutschen Kunsthandel: Digitalisierung und Erschließung der Handexemplare der Kataloge des Münchner Auktionshauses Hugo Helbing (1887 bis 1937)“
Theresa Sepp: Annotationen, Abkürzungen und Verschlüsselungen
17.45 Uhr
Ende des Kolloquiums
18.30 Uhr
Helbing Lecture 2021
Lynn Catterson (New York): Stefano Bardini and Wilhelm von Bode: A Case of Collaborative Contamination of the Canon and the Scholarly Literature?
Wenn nicht anders vermerkt, arbeiten die Beteiligten in München.
[Abbildung: ZI München/Photothek, Archiv Julius Böhler, Karteisystem München, M_37-0006, Rückseite]
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TEILNAHME: Die Veranstaltung findet via Zoom statt. Dem Zoom-Meeting können Sie unter folgendem Link beitreten: https://us02web.zoom.us/j/85659345839?pwd=UmFZYU0xN1NxMGJ1MjlQM054NXgvZz09. Meeting-ID: 856 5934 5839 | Passwort: 148258.