Online-Seminar // Current Research. Lektüreseminar am ZI mit Valeska von Rosen
Das „geformte Ich“. Künstlerselbstbildnisse in der Frühen Neuzeit
Europäische Künstlerselbstbildnisse in allen künstlerischen Medien und Materialien – von der Entstehung des „unabhängigen“ Porträts im 15. Jahrhundert bis zur Einrichtung der ersten gattungsspezifischen Sammlung im ausgehenden 17. Jahrhundert – sind der Gegenstand der geplanten Monografie von Valeska von Rosen. Ihr Ziel ist die Rekonstruktion der für die Produktion und die Rezeption der Werke relevanten Denkfiguren der Selbstformung, Selbstbespiegelung und Selbsterfahrung mit den Fragen, wann und in welcher Form sie in der Frühen Neuzeit mediale und materielle Konkretion erlangen.
In dem Seminar wird es um das letzte Kapitel gehen, das der Einrichtung der ersten, allein auf Selbstbildnisse fokussierten „Spezialsammlung“ überhaupt, der Galleria degli autoritratti in den Uffizien gilt. Leopoldo de’ Medici richtete sie ab den 1650er Jahren ein und gab in ihr den erworbenen Werken einen neuen Rahmen, der einerseits etablierte Rezeptionsformen für die Bildgattung weiterführt, zugleich aber auch neue befördert.
Valeska von Rosen ist seit 2019 Inhaberin des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Neuzeit bis zur frühen Moderne an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; zuvor hatte sie seit 2006 den Lehrstuhl für allg. Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum inne. Das Buchvorhaben, das sie am ZI vorstellt, wird aktuell durch das Opus-magnum-Programm der VW-Stiftung gefördert. Das Kapitel über Selbstbildnisse geht hervor aus einem DFG-Projekt Die „Galleria degli autoritratti“ der Uffizien. Zu den Produktionsbedingungen, Rezeptionsweisen und Ordnungsmodellen von Künstlerselbstbildnissen in einer neuzeitlichen Sammlung, das sie in Kooperation mit den Uffizien in Florenz und dem Zentralinstitut in München durchgeführt hat (2018–2021).
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