Online-Werkstattgespräch zur Zeitschrift „tendenzen“ (1960–89) – Forschungspotenziale und Historisierung
„Tendenzen – Zeitschrift für engagierte Kunst“ erschien von 1960 bis 1989, zunächst im Münchner Stadtteil Grünwald im Verlag Heino von Damnitz, später bei Pahl-Rugenstein in Köln. In diesen 30 Jahren erfuhr das inhaltliche Profil des Periodikums verschiedene Transformationen, verstand seine Position aber immer als die einer linken Gesellschaftskritik. Aus heutiger Warte fällt besonders auf, wie eng verzahnt damals das aktuelle künstlerische Feld mit der kunsthistorischen Forschung der Zeit war und wie sich entsprechende Perspektiven wechselseitig kommentierten und durchdrangen. Daher lässt sich heute am Beispiel der „tendenzen“ eine doppelte Genealogie engagierter Kunst und Kunstgeschichte der 1960er- bis 1980er-Jahre im deutschsprachigen Raum nachzeichnen und die übergeordnete Rolle neu bestimmen, die Zeitschriften als kunstdiskursbildende Medien einnahmen.
Die Online-Veranstaltung lotet in drei thematischen Panels exemplarisch aus, welche Aspekte für eine spätere vertiefte Auseinandersetzung mit der Zeitschrift als besonders lohnend erscheinen.
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ROGRAMM
12:00–12:10 Uhr | EINFÜHRUNG
12:10–13:50 Uhr | PANEL 1: REALISMUSDEBATTEN
Moderation: Christine Tauber
Gabriele Sprigath // Realismus? Marxismus? – zur Debatte in der Zeitschrift „tendenzen“
Larissa Kunert // Was ist Realismus? Zur Verhandlung des Begriffs in „tendenzen“ in den 1960er Jahren
Lucía Antilén Pavez Sandoval // Die Arbeiterklasse – Entwicklung eines revolutionären Motivs
Constanze Fritzsch // „tendenzen“. Realismus auf marxistisch-leninistische Füße stellen?
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Pause
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14:15–16:10 Uhr | PANEL 2: (GLOBAL)POLITISCHE AMBIVALENZEN
Moderation: Linn Burchert und Michael Klipphahn-Karge
Regina Wenninger // „… in die abstrakte Reserviertheit getrieben“. „tendenzen“ und die polnische Kunst der 1960er Jahre: Drei Fragen an eine Debatte
Sophie Thorak // Zeitschrift und engagierte Kunst – der Vietnamkrieg in den „tendenzen“
Beniamino Foschini // Von Kulturpolitik zum Kulturkampf: München in den 1970er-Jahren und die Grenzen der Kunstfreiheit
April Eisman // Links gedacht, bürgerlich gemacht: Widersprüche in der „Dresden-Ausgabe“ der „tendenzen“ (1985)
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Pause
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16:30–18:00 Uhr | PANEL 3: ENGAGIERTE KUNSTHISTORIOGRAPHIE?
Moderation: Léa Kuhn
William Diebold // „tendenzen“ and the Ideology Critique of Exhibitions of Medieval Art
Daniela Stöppel // Kontinuitäten zwischen der politischen Schwarz-Weiß-Grafik der Revolutionszeit (1918–20) und der Nachkriegszeit (1950–70), am Beispiel von Jörg Scherkamp
Christina Brinkmann, Ines Gerber, Mira Anneli Naß, Annika Wienert (AG Kunst und Antisemitismus des Ulmer Vereins) // Tendenz: Auslassung? Zum Verhältnis engagierter Kunst(geschichte) und einer Kritik des Antisemitismus
18:00–18:30 Uhr | ABSCHLUSSDISKUSSION
Respondenz: Martin Papenbrock
Moderation: Christian Fuhrmeister
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