Workshop // Das Publikum der zeitgenössischen Kunst
Termindetails
Wann
von 09:00 bis 20:00
Art
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Während weltweit immer neue Museen für zeitgenössische Kunst eröffnen, immer mehr temporäre Ausstellungsprojekte und Biennalen stattfinden und die Besucherzahlen weiter steigen, sind die Motivationen der Besucher*innen nach wie vor »weitgehend unbekannt« (Zahner 2010). Warum besuchen Menschen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst? Wie konnte gerade die bildende Kunst – und hier das engere Feld der neuesten Kunstproduktion – zu einem zentralen Anziehungspunkt für das »Selbstverwirklichungsmilieu« (Schulze 1992) bzw. die »neue Mittelklasse« (Reckwitz 2017) werden? Der »appeal of the contemporary« (Pitts/Price 2021) stellt die Forschung vor ein Rätsel. Ältere kunstsoziologische Modelle, die vor allem über Status und kulturelles Kapital argumentieren, kommen hier an ihre Grenzen. Wir sind neugierig auf neue Erklärungsansätze und möchten gemeinsam mit Kunsthistoriker*innen, Soziolog*innen und Expert*innen aus dem Museumsbereich über das Publikum der zeitgenössischen Kunst diskutieren.
Im Zentrum unseres Interesses stehen dabei nicht die Käuferinnen und Sammler von Kunst, sondern ein auf ›immateriellen‹ Konsum von Kunst ausgerichtetes Publikum. Was erhofft es sich von der Kunst? Welche Formen der Überschneidung mit anderen Interessen (und damit sozialen Milieus) sind dafür wesentlich? Wir denken vor allem an die Nähe zur Mode, zum Design, zur creative economy, zu avantgardistischer Popmusik, aber auch zum politischen Aktivismus. Eine Herausforderung bleibt es dabei, der heterogenen Struktur des Publikums als »einer komplexen sozialen Wirklichkeit« (Zeising 2024) gerecht zu werden.
KONZEPT und ORGANISATION: Jan von Brevern (Bauhaus-Universität Weimar) und Léa Kuhn (ZI München)
ES DISKUTIEREN:
- Elisabeth Fritz, DFK Paris
- Anna Huber, Städel Museum Frankfurt a.M.
- Marie Rosenkranz, HU Berlin
- Wolfgang Ullrich, freiberuflicher Autor und Kulturwissenschaftler
- Julia Voss, Leuphana Universität Lüneburg
- Stephanie Weber, Lenbachhaus München
- Nina Tessa Zahner, Kunstakademie Düsseldorf
- Andreas Zeising, TU Dortmund
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TEILNAHME:
Der Workshop stellt ein erstes Arbeitstreffen mit gemeinsamer Lektüre und Impulsvorträgen zum Thema dar, gefolgt von einem öffentlichen Abendvortrag von Andreas Zeising.
Wer an einer Teilnahme am Arbeitstreffen interessiert ist, kann sich gerne an die Organisator*innen unter jan.brevern@uni-weimar.de und l.kuhn@zikg.eu wenden.