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Rahul Kulka // Dynamische Herstellungsprozesse der Plattnerkunst im Spiegel von französischen Harnischzeichnungen der Staatlichen Graphischen Sammlung München

Im Rahmen meines Forschungsaufenthalts möchte ich ein einzigartiges Konvolut von knapp 200 Harnischzeichnungen des 16. Jahrhunderts untersuchen, das die Staatliche Graphische Sammlung München verwahrt. Das Konvolut ist erstmals 1780 im Besitz der Pfälzer Wittelsbacher nachweisbar und könnte ursprünglich aus einer oder mehreren französischen Plattnerwerkstätten stammen. Die Zeichnungen sind im all’antica-Stil der sog. Fontainebleau-Schule und spiegeln verschiedene Stadien der Ausarbeitung wider. Das Konvolut ist nicht nur aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität bemerkenswert, sondern auch weil französische Renaissance-Harnische zu den geheimnisvollsten Erzeugnissen der Plattnerkunst gehören. Es sind keine signierten Stücke bekannt und es gibt wenig urkundliche Quellen, um diese Überlieferungslücken zu schließen. Einzelne Blätter weisen einen engen Bezug zu Objekten der Wiener Hofjagd- und Rüstkammer auf, darunter der „Herkules-Harnisch“ (A 1400). Zusätzlich zu neuen Erkenntnissen über die Objekte der HJRK sollen die Zeichnungen helfen, grundlegende Fragen zu den arbeitsteiligen Herstellungsprozessen von Harnischen in der Renaissance zu beleuchten.

 

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