Dr. Corinna Gannon
Vita
- Seit Januar 2025 | Assistenzkuratorin am Städel Museum; Projektleitung des Ausstellungsprojekts „Im Paradiesgarten. Kunst und Naturwahrnehmung von Pisanello bis Jan van Eyck“
- 2023–2024 | Wissenschaftliche Volontärin am Städel Museum in der Abteilung Holländische, flämische und deutsche Malerei vor 1800; Projektleitung der Ausstellungsprojekte „Holbein und die Renaissance im Norden“ und „Rembrandts Amsterdam. Goldene Zeiten?“
- Sommer 2022 | Josef Dobrovský Fellowship an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag
- 2018–2022 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität in Frankfurt am Main; Forschungs- und Buchprojekt „Die Porträtsammlungen der Dr. Senckenbergischen Stiftung“
- 2018–2022 | Promotionsstudium; betreut von Prof. Dr. Jochen Sander, Prof. Dr. Maurice Saß und Dr. Berit Wagner
- Herbst /Winter 2025/16 | Praktikum in der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz und am Städel Museum in Frankfurt
- 2012–2018 | Studium der Kunstgeschichte und English Studies an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main
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Corinna Gannon über ihre mit dem Forschungspreis Angewandte Kunst 2025 ausgezeichnete Dissertation „Wirkmächtige Artefakte. Naturmagische Bildkonzepte und die Kunstkammer Kaiser Rudolfs II.":
Fragen nach Materialität und Agentialität von Objekten und Bildern – Material Culture Studies und Object Studies – haben die kunsthistorische Forschung in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend geprägt. Dabei wurde die Objektgattung des Talismans trotz des reichen Potentials für die Bildwissenschaft bislang vernachlässigt. In dieser Arbeit werden frühneuzeitliche Kunstkammerstücke in die schriftliche und materielle Kultur der Naturmagie eingebunden und erstmals mit diesen naturmagisch wirkmächtigen Artefakten in Beziehung gesetzt.
Der Schauplatz der Studie ist der Prager Hof unter Kaiser Rudolf II. (1552–1612), dem bedeutendsten Kunstsammler und Förderer der Wissenschaften seiner Zeit. Zu letzteren gehörten auch Magie, Alchemie und Astrologie. Trotz der zunehmenden Aufmerksamkeit für den Habsburger Kaiser blieb die Verknüpfung von seinem Interesse an Naturmagie und seiner Rolle als Mäzen weitgehend unberücksichtigt. Diese Arbeit möchte diese Forschungslücke schließen, indem sie aufzeigt, wie naturmagische Diskurse die Kunstproduktion beeinflussten und die oft komplexe Konzeption von Kunstkammerstücken prägten.
[BU: Giuseppe Arcimboldo, Rudolf II. als Vertumnus, 1590, Öl auf Holz, 70 x 58 cm, Schloss Skokloster, Inv. Nr. SKO 11615, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Giuseppe_Arcimboldo_-_Rudolf_II_of_Habsburg_as_Vertumnus_-_Google_Art_Project.jpg.]