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Dr. des. Matilde Cartolari

Preisträgerin des Willibald-Sauerländer-Preises 2023 | Oktober – Dezember 2023

Zimmer: 140b


Gruppe/n: Ehem. Fellows

Vita

Matilde Cartolari ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) am Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der Technischen Universität Berlin, wo sie 2022 im Rahmen einer Cotutelle mit der Universität von Udine promovierte. Sie studierte Kunstgeschichte an der Ca' Foscari Universität von Venedig und nahm zwischen 2014 und 2017 am PRIN-Projekt „La vita delle opere. Dalle fonti al digitale“ teil. Zwischen 2017 und 2020 war sie assoziierte Mitarbeiterin im internationalen Forschungscluster „Translocations. Historical Enquiries into the Displacement of Cultural Assets“ an der TU Berlin. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes (2018-2021) und occasional student am Warburg Institute in London mit einem Kurzstipendium des DAAD (2019). Ihre Forschung konzentriert sich auf die Verflechtung von Politik, Museums- und Restaurierungsgeschichte im Europa des 20. Jahrhunderts.

[Stand 2023]

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Matilde Cartolari über ihre mit dem Willibald-Sauerländer-Preis 2023 prämierte Dissertation „Ambassadors of Beauty. Italian Old Masters and Fascist Cultural Diplomacy (1930-1940)"

Die italienische Kunst, insbesondere der Renaissance, stellt ein Modell idealer Schönheit und unbestrittener Zivilisation dar, das tief im europäischen Geschichtsbewusstsein verwurzelt ist. In den 1930er Jahren eignete sich Mussolinis Regierung dieses Modell an, um kulturpolitische Beziehungen zu anderen internationalen Mächten zu fördern. So reisten ikonische Meisterwerke italienischer Museen in einer Reihe von Ausstellungen als Botschafter der faschistischen Kulturdiplomatie nach London, Paris, Belgrad und in die USA.
Anhand einer Fülle von textlichen und ikonographischen Quellen eröffnet die Arbeit eine breite und mehrdimensionale Perspektive auf Ausstellungen als Begegnungsort von Kunsthistoriographie und Kunstmarkt, Restaurierung und Kulturgutschutz sowie Nationalismus und Internationalismus. Gleichzeitig beleuchtet die Arbeit die Entwicklung der faschistischen Kulturpolitik Italiens im Laufe des Jahrzehnts, vom ephemeren Triumphalismus der Äthiopienkampagne bis hin zum unerfüllten Traum der Weltausstellung E42.

[Abbildung: The arrangement of the exhibition L’Art Italien de Cimabue à Tiepolo at the Petit Palais in Paris (1935). From: J. Gallotti, L’Exposition d’art italien s’installe au Petit-Palais. Un reportage sensationnel et exclusif de Vu, «Vu», 08.05.1935, no.373]