Vortrag // Petra Winter: Künstler, Werke und Geschichte(n): Zur Ausstellung "Im Visier! Lovis Corinth und die Aktion 'Entartete Kunst'“ in der Alten Nationalgalerie, Berlin
Termindetails
Wann
von 18:15 bis 19:30
Wo
Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung „Corinth werden! Der Künstler und die Kunstgeschichte“ >> im Zentralinstitut für Kunstgeschichte.
Zum 100. Todestag von Lovis Corinth beleuchtet die Alte Nationalgalerie in einer konzentrierten Ausstellung das Schicksal der Werke des Künstlers und seiner Frau, der Malerin Charlotte Berend-Corinth, in der Sammlung der Nationalgalerie. Die Ausstellung nimmt die unterschiedlichen Wege der Bilder in den Blick und dokumentiert den Stand der Provenienzforschung. Der zentrale Bezugspunkt ist die nationalsozialistische Beschlagnahmeaktion „Entartete Kunst“ 1937: Die Wege der Bilder sind geprägt von Beschlagnahmung, Verlust und Verkauf, aber auch von Verbleib und Rückkehr. Um die Verluste auszugleichen, wurden nach 1945 sowohl in der Ost-Berliner als auch in der West-Berliner Nationalgalerie weitere Gemälde von Lovis Corinth und Charlotte Berend-Corinth erworben. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin, wo die Abteilung Provenienzforschung der SMB angesiedelt ist. Ergänzt wird die Präsentation des Gemäldebestandes durch vier Büsten von Lovis Corinth sowie eine Auswahl von Arbeiten auf Papier aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen.
Wie stellt man Provenienzforschung aus? Wie macht man Sammlungsgeschichte erlebbar? Der Vortrag stellt das Konzept der Ausstellung vor und präsentiert exemplarische Objektbiographien von ausgestellten Werken.

[Abbildung: Lovis Corinth, Flora, 1923, Fotodokumentation der als "entartet" beschlagnahmten Kunstwerke im Depot in Schloss Schönhausen, Berlin 1938/39 ©Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin]