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Antonia Held // Neurechte Kunst und Kunstpolitik

Stipendiatin des Landes Baden-Württemberg

Das Promotionsvorhaben widmet sich der Untersuchung ästhetischer Strategien und bildpolitischer Mechanismen im Kontext der Neuen Rechten. Aufbauend auf der in der Masterarbeit entwickelten Fragestellung nach dem metapolitischen Potenzial bildender Kunst, wird analysiert, inwiefern sich eine gegenwärtige neurechte Bildsprache identifizieren lässt und durch welche formalen, motivischen und kontextuellen Merkmale sie charakterisiert ist. Im Zentrum steht die Frage, wie Kunstwerke durch ihre ästhetische Struktur und Rezeption ideologische Lesbarkeit und Anschlussfähigkeit entfalten können, ohne sich explizit als „rechte Kunst“ zu deklarieren. Zentral für diese Strategie ist die Formierung einer Gegenöffentlichkeit, die konservative bis reaktionäre Inhalte unter dem Deckmantel von Autonomie und Identität ästhetisch codiert und kulturelle Hegemonie anstrebt. Das Projekt kombiniert ikonografische und stilkritische Analysen mit rezeptionsästhetischen und diskurstheoretischen Ansätzen, um sowohl gestalterische als auch narrative und intermediale Ebenen der Produktion und Rezeption zu erfassen, insbesondere in der Verbindung von Bild- und Literaturwelten. Neben künstlerischen Positionen werden auch Galerien im neurechten Netzwerk, neurechte Verlage und Publikationsorgane untersucht. Ein historischer Zugriff dient der Kontextualisierung: Die Untersuchung kunstpolitischer Strategien der NS-Zeit sowie der Rezeption und Legendenbildung verdeutlicht Kontinuitäten und Transformationsprozesse ideologischer Bildpolitiken. Ziel ist es, Mechanismen sichtbar zu machen, über die ästhetische Ambiguität zur Trägerin politischer Bedeutung wird, und so einen Beitrag zu einer kritischen Kunstgeschichtsschreibung zu leisten, die gegenwärtige Formen neurechter metapolitischer Einflussnahme differenziert analysiert.

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