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Im Gespräch // Juliane Rebentisch, Hamburg | Maria Muhle, München: Resonanzraum Ökologie: Transformation des Kunstfeldes?

Termindetails

Wann

05.06.2025
von 18:15 bis 20:00

Wo

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Katharina-von-Bora-Str. 10, München, Vortragssaal 242

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Seit Ende der 1960er Jahre haben sich Künstler:innen zu ökologischen Themen und Prozessen positioniert und mit veränderlichen Materialien aus der Umwelt gearbeitet, gar mit quasi-konservatorischem Anspruch in ebendiese eingewirkt. Bis heute – genau dreiundfünfzig Jahre nach der ersten internationalen Umweltkonferenz der Vereinten Nationen 1972 in Stockholm – beziehen viele Künstler:innen, Kurator:innen und Kunsthistoriker:innen sogenannte ‚Gegenwartskunst‘ affirmativ in Handlungsappelle und symbolpolitische Aktionen in Sachen Ökologie und Klimaschutz ein: Je direkter Gegenwartskunst die multiplen Krisen abbilde, desto produktiver wirke sie in die Gesellschaft hinein – so der Tenor. Kaum konsequent reflektiert wird im Kunstfeld, dass solche Funktionalisierungen von Kunst auch im Einklang mit ‚Impact-Forderungen‘ stehen, die die Kunst- und Kulturförderung seit der neoliberalen Umstrukturierung der Globalgesellschaft in den 1970er Jahren bestimmt haben.

Angesichts der politischen Tragweite ökologischer Problemstellungen möchte die Veranstaltung ausloten, wie sich Gegenwartskunst ökologischen Themen zuwendet: Handelt es sich, wie in Selbstkommentierungen und institutionellen Zuschreibungen oftmals anklingt, um eine längst überfällige Repolitisierung von Kunst? Oder ist eine solche Identifikation mit institutionellen Leitbildern ohne reflexive Distanz bestimmend für eine fortschreitende Depolitisierung von Kunst? Ist, wie Maria Muhle zu bedenken gibt, ein so offener Begriff wie ‚Ökologie‘ als topologischer Einsatz besonders geeignet für die aktuelle Hybridisierung von Kunst – läuft dadurch jedoch Gefahr, letztlich zur leeren Chiffre zu werden? Unterliegt die Gegenwartskunst gar, wie es Juliane Rebentisch formuliert, heute dem Zwang sich entschuldigen zu müssen, wenn sie weder direkt in Handlung noch unmittelbar in Erkenntnis zu übersetzen ist?

Angesichts der skizzierten Entwicklungen im Kunstfeld kommen Juliane Rebentisch und Maria Muhle über die Rolle ökologischer Diskurse im aktuellen Kunstfeld, deren Ambivalenzen und Aporien ins Gespräch. Juliane Rebentisch ist Professorin für Philosophie an der HFBK Hamburg. Ihre Schwerpunkte sind ästhetische Theorie – insbesondere mit Blick auf die Gegenwartskunst – sowie Ethik und politische Philosophie. Maria Muhle hat die Professur für Philosophie/ Ästhetische Theorie an der AdBK München inne. In ihrer Forschung zu Ästhetik setzt sie (bio-)politische Theorie ins Verhältnis zu Prozessen von Kunstproduktion, historischen Konzepten von Milieubildung und Mimesis.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Kunst, Umwelt, Ökologie“ am ZI statt. Sie wird von Linn Burchert, Michael Klipphahn-Karge und Nanne Buurman organisiert und als Teil des Projekts „Klimagipfelkunst. Kunst und politisches Event, 1972–2022“ durch die DFG kofinanziert.

 

[Abbildung: Andrea Bowers, Step It Up Activist, Sand Key Reef, Key West, Florida, Part of North America’s Only Remaining Coral Barrier Reef, 2009. Colored pencil on paper. 22 1/4 x 30 inches. Charlotte Feng Ford Collection. Foto: Thomas Mueller]

 

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