Vortrag // Andreas Zeising, Dortmund: "Ich empfinde da nichts dran". Radioöffentlichkeit und moderne Kunst: Die Bochumer "Hallo Ü-Wagen"-Sendung von 1980
Termindetails
Wann
von 18:15 bis 19:30
Wo
Abendvortrag im Rahmen des Workshops „Das Publikum der zeitgenössischen Kunst"
Am 24. Juli 1980 war die WDR-Moderatorin Carmen Thomas mit ihrer Radio-Sendung "Hallo Ü-Wagen" in Bochum zu Gast, um mit Publikum und Gästen vor Ort über das neu angekaufte "Terminal" von Richard Serra zu diskutieren. Die Sendung erlangte Kultstatus, da zahllose Bürgerinnen und Bürger in unverblümter Weise ihre Ablehnung der Skulptur bekundeten. Bis heute wird der Ausbruch des Volkszorns, eine geläufige Topik der Avantgarde aufgreifend, als Beleg verstanden, dass Serras Kunstwerk seiner Zeit voraus war. Tatsächlich stellen sich im Rückblick nicht nur kritische Fragen nach dem Sinn von Kunst im öffentlichen Raum, sondern auch nach der Sprachfähigkeit von Experten und Vermittlern: Wie geht man um mit der Frage "Was geht mich das an?", und wieviel Legitimität gestehen wir dem Laienurteil zu? Beispielhaft zeigt der Fall zudem, dass ein (Kunst-)Publikum sich dort konstituiert, wo ein geteiltes Interesse hergestellt wird.
Andreas Zeising ist apl. Professor am Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft der Technischen Universität Dortmund. 2001–03 war er Wissenschaftlicher Volontär am Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Anschließend unterrichtete er an Hochschulen in Bonn, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Siegen und Wuppertal. Popularisierung und populäres Wissen bilden einen Schwerpunkt seines Interesses. Mit der Geschichte der Kunstvermittlung im Rundfunk befasst sich seine Habilitationsschrift zur „Radiokunstgeschichte“, die 2018 erschien.
[Abbildung: Aufstellung der Skulptur "Terminal" von Richard Serra in Bochum, 1979 (Foto: Stadtarchiv Bochum)]
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