Formfragen: Stil und Inhalt in der deutschen Kunstwissenschaft
Formfragen standen lange im Fokus deutschsprachiger Kunstwissenschaft. Im Zuge der verspäteten, hiesigen ‚Erweiterung‘ der Disziplin auf eine globale Perspektive jenseits des tradierten Kunstbegriffes stellen sich heute Probleme der Form in neuer Dringlichkeit.
Gefragt wird nach wissenschaftlichen und kulturellen Kontexten jeweils aktueller Vorstellungen zu Form und Inhalt in der deutschsprachigen Kunsthistoriographie seit 1900. Ein weiteres Anliegen ist es, bislang wenig beachtete kunsthistorische Positionen einzubeziehen. Ziele sind Analyse und Pluralisierung: ein besseres Verständnis etablierter ‚Denkrahmen‘, aber auch die Erinnerung an vergessene Vorschläge für aktuelle methodische Herausforderungen. An vier Abenden werden in jeweils zwei Beiträgen unterschiedliche Zeit- und Problemhorizonte thematisiert.
I. NACH 1900: SCHISMA VON FORMANALYSE UND IKONOLOGIE
6. Juli 2022
Oskar Bätschmann, Universität Bern // Form- und Inhaltsanalyse. Wölfflin und Panofsky über Dürer
Katrin Kogman, Westfälische Wilhelms-Universität Münster // Jüdische Bildsprachen der Vormoderne: Forschung zu Formen, Inhalten, Identitäten
II. NACH 1945: VERDRÄNGUNG UND KOEXISTENZ
13. Juli 2022
Felix Thürlemann, Universität Konstanz // „Weltanschauung“: ein Begriff, bei dem sich zwei gegensätzliche, gleichermaßen überforderte Deutungsmodelle, Stilgeschichte und Ikonologie, einst getroffen haben
++ Entfällt ++ Irene Below, Bielefeld // The Work of Art as a Primary Source - Zu Hanna Levy-Deinhards "immanenter Kunstsoziologie"
III. NACH 1968: KRITIK UND WIEDERHOLUNG
5. Oktober 2022
Werner Busch, Berlin // Sinnstiftung durch Form und strukturelle Anlage
Stephanie Marchal, Ruhr-Universität Bochum // 'The Necessity of Formalism.' Die Reduktion von Weltfremdheit in Clement Greenbergs Texten zur Kunst
IV. NACH 1980: SYNTHESEN UND ÖFFNUNGEN
12. Oktober 2022
Raphael Rosenberg, Universität Wien //„Kunstgeschichte ohne Kunst“ oder „Kunst ohne Geschichte“?
Gerd Blum, Kunstakademie Münster / Universität Wien // Der Gewinn der Mitte. Synthesen von Formanalyse und Ikonologie in der BRD nach 1980
KONZEPTION: Gerd Blum und Ulrich Pfisterer
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TEILNAHME:
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