Vortrag Regina Göckede
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Wann
von 18:15 bis 20:15
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Heterotopolis - Studien zur spätkolonialen Globalisierung der Architekturmoderne
Der Vortrag behandelt ausgewählte Werke prominenter westlicher Architekten in den Ländern des Südens als Ausdruck der Globalisierung der Architekturmoderne in der Übergangsphase vom Spätkolonialismus zur Dekolonisation. Das Spektrum der zu analysierenden Fallbeispiele reicht von Le Corbusiers Planungen für Algier (1931-1942) über Ernst Mays Empfehlungen für die Stadterweiterung Kampalas (1945-1947) bis hin zu den Interventionen prominenter Vertreter der westlichen Architekturmoderne in den städtischen Raum Bagdads seit Mitte der 1950er Jahre. Anstatt diese Projekte einer kontextlosen und damit depolitisierten Deutung künstlerisch-ästhetischer Entwicklung zu unterziehen, werden sie basierend auf den Methoden und Ergebnissen der postkolonialen Stadt- und Architekturforschung als kulturelle Akte interpretiert, die nicht nur überkommene kolonial-rassistische Herrschaftsverhältnisse konsolidieren, sondern gleichsam mittels neuer modernisierter Raumtechnologien nachkoloniale Abhängigkeiten antizipieren.